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Ich habe den wunderbarsten Arbeitsplatz und die schönste Arbeit auf der ganzen Welt!!! Genau das denke ich mir fast jedes mal wenn ich mich hinsetze und die ersten Weidenruten in die Hand nehme um ein Werk zu beginnen... Die unendliche Möglichkeiten an Farben und Formen die mir das arbeiten mit den Weiden bieten erfreuen und erfüllen mich zutiefst! ...when the hands are busy, the mind ist quiet! Und ja es ist wirklich so für mich! Fast so als würde ich in eine andere Welt eintauchen wenn ich flechte. Einer Welt in der es keine Gedanken gibt, nur Inspiration die durch meine Hände sichtbar und greifbar wird. Nach all den Jahren bin ich immernoch total fasziniert davon wie es möglich ist mit ein paar Äste, ein Messer, eine Schere und meine Hände so etwas schönes und eben auch praktisches herzustellen! Alles was ich dazu brauche wächst in der Natur oder schenkt mir der Wald. Es war ein langer facettenreicher Weg bis hierhin:-) Als ich mit 17 mein Heimatland Niederlande verlassen und mich auf die Suche nach "mehr" gemacht habe, hätte ich mir nie gedacht das ich mal im stillen Zögersbachtal bei Lilienfeld landen werde. Und dort die totale erfülltheit finde mit ein paar Weidenruten und einer Gartenschere! Viele Dinge habe ich beruflich schon ausprobiert, Kellnern, Skilehrern, Holzhausbau, Gartenbau, Sängerin und Gitaristin in einer Band, Alpenüberquerungen führen.... Aber erst vor ca. 17 Jahren, als ich meinen ersten Korbflechtkurs bei der Natur,- und Wildnisschule der Alpen besucht habe, wurde mir klar was mein wahrer Beruf ist! Es war wirklich so was wie liebe auf dem ersten Blick, zwischen den Weiden und mir! Von Anfang an habe ich gewusst, das möchte ich machen, das ist wahrlich meine Berufung! 2 Jahre später habe ich eine 3 Jährige Ausbildung gemacht bei Geli Bachmann, eine geniale Flechtnerin und Wildnisfrau. Daneben habe ich viel selbst ausprobiert. Denn schon damals hatte ich viele eigene Ideen und ich wusste ich werde noch weiter auf den Weg gehen um Wissen zu sammeln. Ich habe einige Menschen besucht von denen ich spezielle Techniken lernen durfte. Wie zum Beispiel der damals 84 Jähriger Herman Haselwanter aus dem Kühtai in Tirol. Er lehrte mir das Ruckkorb flechten mit Haselruten, eine sehr alte Technik die in seiner Familie seit Generation von Vater auf Sohn weitergegeben wurde. Was für eine Ehre für mich nun auch in dieser Linie dieses alte Wissen zu hüten. Da meine Wohnung immer voller wurde mit Körben habe ich nach einiger Zeit angefangen auf 1 bis 2 Märkte im Jahr zu fahren. Die positive Reaktionen von den Menschen haben mich ermutigt weiter zu machen, denn so oft schon habe ich gehört; "das was du machst habe ich sonst noch nirgendwo gesehen!" Da habe ich selbst auch langsam verstanden das meine Kreationen wirklich was besonderes und absolut einzigartig sind;-) Fehlte nur noch eine richtige Werkstatt um meine größte Leidenschaft voll und ganz leben zu können! Bisher musste ich immer im Wohnzimmer arbeiten, herräumen, wegräumen…. Anfang 2019 habe ich voller Freude beschlossen mir diesen Traum zu verwirklichen, eine eigene Flechtwerkstatt! In einundhalb Jahren habe ich mit meinen eigenen Händen (und ein wenig Hilfe von ein paar ganz lieben Menschen) ein Tiny House gebaut das nun mein wunderbarer Weidenraum ist! Und ich freue mich jedes mal so sehr wenn ich diesen Raum betrete und verbringe fast jeden Vormittag dort. Das erschaffen von neue Korb-kreationen, die die Augen und Herzen der Menschen erfreuen, erfüllt mich wirklich zutiefst!
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